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Iteration #1 (Wind) / Iteration #4 (Bruce Willis)

Experimentalfilme, 2000 - 2002

Eine Kamera nimmt etwa 75% der Bildoberfläche eines Monitors auf, auf dem beliebiges Filmmaterial abgespielt wird. Diese erste vergrößerte Kopie des Bildschirmausschitts wir über ein zweites Abspielgerät wieder auf den Monitor ge­spielt. Die Kamera nun nimmt wiederum 75% der Bildschirmoberfläche auf, stellt ­also eine Kopie der Kopie her, die die aufgenommenen 75% wiederum bei erneutem Abspielen auf 100% der Bildschirmoberfläche vergrößert.



Nach dreißig bis vierzig Iterationen ist der Bildausschnitt derart vergrößert, daß nur noch ein einziger Bildpunkt die gesammte Oberfläche des Monitors ausfüllt. Fährt man nun in diesem iterativen Verfahren fort, so ergibt sich eine selbstähnliche Struktur, wie sie aus den Grundlagen der Chaostheorie bekannt ist. Das Monitorbild dieses einen stark vergösserten Bildpunktes besteht wiederum aus Bildpunkten, Vergrößerungen der vorangegangenen Iterationen, die wiederum aus Bildpunkt bestehen u.s.w.. Am Ende dieser Kette stehen die realen Bildpunkte des Monitors, die ihre ei­gene Vergrößerung als mediales Bild wiedergeben. Mit anderen Worten, das Medium stellt sich selbst durch seine eigenen Parameter zu Schaffung eines Bildes dar.



Es ist zu beobachten, daß die Farben durch den iterativen Prozeß sich mehr und mehr den diesem Medium zugrundeliegenden Grundfarben (Rot, Grün, Blau, also RGB-Farben) annähern. Bei Iteration#1 ist es das Abbild eines Windstoßes, der durch ein Gebüsch fährt, das auf diese Weise mehr und mehr seinen Illusionsraum zugunsten der Realität des Mediums verliert. Bei Iteration#3 ist es eine zehnfach hintereinandergeschnittene Szene aus „Stirb langsam“ (Teil 3) mit Bruce Willis, die sich in umgekehrter Richtung auf den Illusionsraum zubewegt. Durch den oben beschriebenen Prozeß, das ständige Kopieren und Abspielen auch des Tons, verfremdet sich dieser, je nach Qualität der Geräte und Größe wie Beschaffenheit des Raumes, von Iteration zu Iteration immer stärker. Sinusfrequenzen, aus denen man digital jeden beliebigen Ton schichten kann, treten mehr und mehr in den Vordergrund.

Thorsten Hallscheidt, Iteration 1 (Wind), Videoinstallation, 2000

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Thorsten Hallscheidt, Iteration 1 (Wind), Videoinstallation, 2000

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Thorsten Hallscheidt, Iteration 1 (Wind), Videoinstallation, 2000

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Thorsten Hallscheidt, Iteration 1 (Wind), Videoinstallation, 2000

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Thorsten Hallscheidt, Iteration 1 (Wind), Videoinstallation, 2000

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Thorsten Hallscheidt, Iteration 1 (Wind), Videoinstallation, 2000

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